Jaaaaa, ich lebe noch, keine Sorge! Der letzte Monat war enorm bewegt und anstrengend, was unter anderem an der katastrophalen Situation im Land liegt, das die schwersten Überflutungen seit mehr als 20 Jahren erlebt, dabei beginnt die Regenzeit gerade erst. Mein Arbeitsplatz war ursprünglich etwa 500m vom Río Paraguay entfernt, jetzt sind es weniger als 5 - viele "meiner" Kinder haben bereits ihre Häuser verloren und auch die Notunterkünfte werden innerhalb dieses Tages vom Fluss erreicht werden. Von der Regierung kommt dabei keine sichtbare Hilfe, sämtliche Wiederaufbauprojekte und Schutzmaßnahmen laufen auf freiwilliger Basis ab. Am vergangenen Samstag war ich beispielsweise Teil einer Aktion der Organisation "Un Techo para mi País" (Ein Dach für mein Land), die sich auf den Bau von stabilen Häusern für die, die sich eigentlich keine leisten können, konzentrieren. Die Notlage hier in der Hauptstadt erforderte aber sofortige Hilfe, sodass 11 Paraguayos und ich sich zum Hüttenbauen im Norden der Stadt trafen und nach 10 Stunden wenigstens einer Großfamilie geholfen hatten. Ich muss an dieser Stelle noch einmal loswerden, wie beeindruckt ich von den Einwohnern bin, die selbst ohne Haus und mit unbezahlter Schwerstarbeit ihr Lächeln nicht verlieren und einfach arbeiten, statt zu Jammern. Vergessen fühlen sie sich, von den Medien und der Regierung, aber das sind sie scheinbar schon gewohnt.
Das Leben in der Innenstadt geht weitesgehend ungestört weiter, die Oberschicht wohnt nicht nah genug am Fluss um Interesse zu zeigen, einigen ist gar nicht bewusst, was sich nur wenige Kilometer entfernt abspielt. Die laufende Weltmeisterschaft tut ihr übriges, um den gemeinen Bürger von den Problemen abzulenken.
Wie sich die lage weiterhin entwickeln wird ist unklar, wie bereits erwähnt, kommen die regenreichen Monate Juli und August erst noch, zusammen mit unberechenbar wechselnden Temperaturen - gestern 30Grad, heute 7.
Natürlich kommen unter diesen Bedingungen kaum noch Kinder, sie sind entweder umgezogen oder müssen zuhause helfen.
Der Monat war nicht nur traurig, es gab auch genug glückliche Momente, ich hoffe sehr bald (wirklich!) Zeit zu finden, auch darüber zu schreiben.
Friday, June 13, 2014
Agua, Water, Wasser und Y
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