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Ich habe immer wieder gemeckert, wenn Freunde versprachen regelmäßig zu Bloggen während sie sich im Ausland aufhalten, und es dann doch nicht getan haben - Jetzt verstehe ich euch wesentlich besser, Entschuldigung!
Die letzten gut 3 Wochen in der Hitze Paraguays waren unerwartet anstrengend und ließen mir zwar Zeit, aber kaum Energie zum Schreiben, ich hoffe mit Ende des Sprachkurses löst sich dieses Problem endlich. Neben dem Spanischkurs begann auch meine Arbeit vor etwa 2 Wochen, als mir und 2 weiteren Freiwilligen das "Programa Abrazo" (Abrazo = Umarmung) vorgestellt wurde, das mehrere Zentren in Asunción betreibt, jeder von uns 3 arbeitet also zwar im gleichen Projekt, aber an verschiedenen Orten. Abrazo ist eine Initiative die darauf ausgerichtet ist, Kindern, die andernfalls auf der Straße arbeiten müssten, so wie es viele hier in Paraguay tun, einen Ort zum Spielen und Lernen zu bieten, zudem gibt es warme Mahlzeiten, Duschen und die nötigste medizinische Versorgung. Ich selbst arbeite im Centro 2, einem vergleichsweise kleinen Gebäude mit großem Fußballplatz direkt vor der Tür, im Stadtteil Tablada nah am Río Paraguay, einer der ärmsten Regionen der Stadt. Zudem blickt man von dort auf die Glitzerwelt der Innenstadt von Asunción und das Prestigeprojekt Costanera, über das ich in einem späteren Post berichten werde. Meine Mitarbeiter sind größtenteils weiblich und allesamt ziemlich verrückt, aber immer gut gelaunt und ganz sicher nicht auf den Mund gefallen, die Lebensfreude die ich hier gesucht habe findet man bei ihnen sofort.
Momentan stehe ich morgens um kurz vor 5 auf, dusche, presse Mamás liebevoll gemachtes Frühstück, das sicher auch für ein - bis zwei Dutzend Elefanten reichen würde, in meinen Magen und mache steige in meinen Colectivo, der paraguayische Versuch einer Buslinie, für die rund 4 Kilometer zur Arbeit, die um 7 beginnt. Dort sitze ich dann mit der Belegschaft zusammen, schlürfe je nach Wetterlage heißen Mate oder kalten Tereré, bis gegen 8 die ersten Kinder hungrig eintreffen. Da mein Centro relativ klein ist, gibt es keine wirkliche Trennung der Altersgruppen, die Jüngste ist 2, die Älteste 15 Jahre alt - die befürchteten Probleme bei solchen Altersunterschieden sind bisher aber vollkommen ausgeblieben. Nachdem die Kinder gegessen haben beginnt der Alltag, den es so eigentlich gar nicht gibt, bisher ist es mir jedenfalls nicht gelungen, ein Muster zu erkennen. Entweder die Kinder machen ihre Schularbeiten, bei denen ich ausgerechnet in Mathe am besten weiterhelfen kann, oder sie können in das Spielzimmer und können dort tun was sie wollen - meist ziehen, kneifen oder knuddeln sie also den Profe alemán bis er nicht mehr kann. Eine Ausnahme bilden die Mittwoche, an denen ausgebildete Erzieher kommen und neue Spiele oder Filme im Gepäck haben, auf jeden Fall aber immer einen Laster voll guter Laune. An kühleren Tagen spiele ich auch Fußball mit den kleinen, ein Sport, nach dem das ganze Land vollkommen verrückt ist.
Heute habe ich nur die Zeit zum Schreiben gefunden, weil der erste wirklich heftige Regenschauer das öffentliche Leben hier lahmgelegt hat und mein Spanischkurs daher ausgefallen ist, normalerweise findet dieser nämlich von 13 bis 17 Uhr statt. Dort treffe ich auch einige meiner mitgereisten AFSer, und nachdem jeder einmal betont hat, wie unfassbar heiß es doch heute ist und wie müde man doch sei, beginnt der Unterricht, der jedoch leider nur Grundlagenwissen umfasst und darunter leidet, dass jeder auf einem anderen Wissenstand ist, von "no entiendo nada" bis "Können wir heute den Subjuntivo lernen?" ist alles vertreten. Glücklicherweise ist die Sprachschule nur wenige Hundert meter von meinem Zuhause entfernt, sodass ich nach einem kurzen, kaum lebensgefährlichen Fußweg durch den paraguayischen Verkehr gegen 17:30 ins Bett falle, nur um wenig später weiter gemästet und umsorgt zu werden - Hotel Mamá hat in Paraguay mindestens 5 Sterne. Nach dem Abendessen und gelegentlich auch einem Spaziergang schlafe ich dann ohne Probleme um 22 Uhr ein - wer mich kennt weiß, dass ich sonst um diese Zeit erst wirklich wach werde.
Außerdem habe ich mit der Familie und dem Spanischkurs viel von der Stadt gesehen, Impressionen davon gibt es in einem kleineren Fotopost in den nächsten Tagen, Asunción muss sich jedenfalls vor keiner Stadt der Welt verstecken, sucht man denn in den richtigen Ecken.
--ENG--
Everytime friends spent their time abroad and previously told everyone about how they were going to blog regularly and then didn't, I wasn't shy to criticize them - Now I understand, I am so sorry!
The last 3 weeks in the searing sun of Paraguay turned out to be way more exhausting than I hat anticipated and left me with time, but without energy to write something, which is a problem soon to be solved as my Spanish class terminates next Thursday. My Class was not the only thing that started two weeks ago, I also finally started working in my Project, "Programa Abrazo" (Abrazo means "Hug"), which first had been introduced to me and two fellow volunteers from Germany. Abrazo is dedicated to keeping children off the streets who would otherwise have to work there and offering them a place to play, eat, learn and socialize. The Project is devided into multiple centres all over the town, and each of us works in a different one, mine being Centro 2 in the Tablada borough of Asunción. Tablada is a very poor and notoriously dangerous part of the city, situated right next to the Paraguay River and the most recent prestige object of the city, the Costanera, which I will talk about in a future post. On top of that, people there also have to "enjoy" the view of Downtown Asunción's sparkling lights while they are without electricity for days.
The vast majority of my co-workers is female and kind of crazy, but very loveable and they always smile and joke around, which makes it difficult not to follow suit, revealing the joyful lifestyle that I searched for.
For now, I wake up just before 5am, shower, force an unthinkable amount of breakfast prepared by my hostmum down my throat (even British breakfast is tiny in comparison) and try to catch my colectivo, the paraguayan approach to public transit, in order to be at work at 7 sharp in the morning - even though punctuality makes lonely in Paraguay, but German habits don't disappear easily.
The first hour of work mainly consists of drinking either hot Mate or cold Tereré, depending on the weather, with my colleagues. At about 8 in the morning, the first hungry children arrive. As my Centro is relatively small, there is no division of the children by age, they are all in one big group, and while I feared the problems that could arise from having children aged 2 and 15 in one group, none of them have arisen up until now. After the children finish their breakfast, they either learn and do their homework with our assistance or are free to play in a room full of toys, on moderate days we also play football outside. On wednesdays, other people contracted by the state come and bring new games or movies, which makes those days the most fun for the children.
I only found time to blog today because of the first major rainstorm, which pretty much halted all public life and forced my spanish class to be cancelled. Normally, that class takes place between 1pm and 5pm, a time to meet some of the other volunteers and students with AFS and talk about how it must be the hottest day ever and how we are just so tired that we could sleep while standing up. Afterwards, class begins, which sadly only covers the basics of the language and does not offer many opportunities to really speak, mostly due to our command of Spanish being very different, ranging from zero Skills to almost fluent.
Luckily, the college where I learn Spanish ist only some hundred meters away from home, and after short, absolutely survivable walk through Paraguayan road traffic I can finally fall headfirst into my bed, only to be offered more food and amenities shortly after, as my hostmum is trying to make sure I feel at home - which I absolutely do. After another dinner that is kind of too large for me I am able to sleep at 10pm - a time at which I am normally just starting to really wake up.
On a side note, I saw much of the city and visited many places with my Spanish class and my family, the bundled impressions of those trips will be published in a shorter post some time next week. I have got to say, Asunción is more beautiful than I had thought before I got here.
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